Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich den Job nicht bekommen habe. Ob es ausschließlich an dieser Antwort gelegen hat, kann ich natürlich heute nicht mehr genau beurteilen. Allerdings wurde meine ehrliche Antwort sicher mit in der Gesamtbewertung berücksichtigt.
Als ich danach wieder im Auto saß und das Gespräch Revue passieren ließ, wusste ich direkt, das meine Antwort nicht besonders glücklich war. Aber warum eigentlich?
Die Frage nach dem Vorgesetztenverhältnis ist ein Klassiker im Bewerbungsgespräch und eine ziemlich fiese Fangfrage!
Loyalität und Teamgeist gegenüber dem Unternehmen und den Vorgesetzten wird als Eigenschaft eines Bewerbers gerne gewünscht und auch vorausgesetzt. Hierzu zählt auch, dass Ihr nicht schlecht über das Unternehmen oder andere Personen, wie Kollegen oder Vorgesetzte, redet.
So solltet Ihr es einfach vermeiden, Konflikte und Probleme mit dem Chef oder anderen Kollegen zu erwähnen. Bleibt bei dieser Frage immer freundlich und äußert Euch, auch bei besehenden Konflikten und Unstimmigkeiten, eher zurückhaltend.
Überlegt, wem Ihr in eurem Vorstellungsgespräch gegenübersitzt. Diese Person ist in der Regel ebenfalls in ihrer Funktion Führungskraft und damit Vorgesetzte/r. Niemand möchte einen Spiegel vorgehalten bekommen, denn die/der neue Vorgesetzte projiziert diese Situationen meist direkt auf sich.
Wenn es aber wirklich in euch brodelt, da der alte Chef ein absoluter Tyrann war und euch doch eine Bemerkung herausrutscht: Nicht verzweifeln, sondern besonnen reagieren. Jetzt kommt es darauf an, dass Ihr aus diesem negativen Satz etwas Positives macht. Lasst das Emotionale heraus und berichtet objektiv. Vor allen Dingen muss das neue Unternehmen merken, dass Ihr aus dieser Situation etwas gelernt habt.
Aus jeder schlechten Erfahrung lernt man etwas. Also erzählt davon! Denn Konfliktbewältigung und Lernbereitschaft ist eine wichtige Eigenschaft, die der neue Arbeitgeber sicherlich an Euch schätzen wird.