Von Nicole Hoffmann on Mittwoch, 29. April 2020
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Das Telefoninterview - Bewerben zu Corona Zeiten

Auch Personaler müssen sich in Corona-Zeiten umstellen und andere Wege im Recruiting gehen. Ein Instrument, welches sich bereits seit einigen Jahren im Personalwesen etabliert hat, ist das Telefoninterview.

Zu Zeiten der Corona Krise greifen immer mehr Unternehmen auf das telefonische Interview zurück. Was bereits vorher oft schon ein Teil des Einstellungsprozesses war, rückt nun noch stärker in den Focus der Entscheider.

Deshalb ist es nun Zeit, sich einmal näher mit dem Telefoninterview und seinen Vor- und Nachteilen zu beschäftigen.

Zunächst einmal, niemand muss Angst oder Vorurteile gegenüber einem telefonischen Interview haben. Mit ein wenig Vorbereitung schaffen Sie es mühelos, sich bestens zu präsentieren.

Vorteile für das Unternehmen

Die Vorteile für das Unternehmen liegen klar auf der Hand. Durch ein Telefoninterview werden Kosten und Zeit gespart. Außerdem kann man dem Bewerber schon einmal unbürokratisch auf den Zahn fühlen und dadurch eine bessere Vorauswahl treffen. Die meisten Unternehmen erhalten eine Masse an Bewerbungen. Durch das Telefoninterview erhalten Personaler die Möglichkeit, Bewerber bereits in einem frühen Stadium der Auswahl auszuschließen.

Vorteile für den Bewerber

Ähnliche Vorteile wie für das Unternehmen gelten auch für den Bewerber. Ein persönliches Gespräch kostet Zeit und bedeutet oft viel Aufwand. Als Bewerber bietet Ihnen das Telefoninterview die Möglichkeit sich einen Eindruck des Unternehmens zu verschaffen. Passen sie zusammen? Gefällt Ihnen die Unternehmensphilosophie? Sie haben die Möglichkeit Fragen zu stellen und daraus Erkenntnisse für sich zu ziehen. Und wenn es nicht die richtige Position ist, können Sie sich schnell auf andere Stellen fokussieren.

Vorgehensweise und Ablauf eines Telefoninterviews​ 

Niemals ein Telefoninterview unterschätzen! Auch wenn sich der Personaler nur „kurz unterhalten" will, sollte das Gespräch ernst genommen werden. Ob ein Kandidat nicht nur fachlich fit ist, sondern auch erforderliche kommunikative Fähigkeiten mitbringt, kann man nirgendwo so gut herausfinden wie am Telefon. Wer also einfach munter und gedankenlos drauf los plaudert, hat schnell verloren.

Guten Tag, hier spricht Frau Müller von der Personal AG…
Auch wenn es in der Regel einen festen Termin für ein Interview gibt, sollte man auf Überraschungsanrufe vorbereitet sein. Nicht alle Personaler vereinbaren einen Termin und außerdem ist dies oft ein Test der Reaktionsfähigkeit.

Die optimale Reaktion ist hier erst einmal ruhig bleiben und höflich reagieren. Am besten direkt erklären, dass es gerade ungünstig ist und sofort einen neuen Termin vereinbaren. Sie brauchen kein schlechtes Gewissen zu bekommen!

Normalerweise werden Sie aber im Vorfeld per Mail über einen Termin informiert, den Sie am besten auch gleich bestätigen oder einen Alternativtermin vorschlagen, wenn es zeitlich nicht klappt. Planen sie genug Zeit ein, damit Sie sich nicht hetzen müssen. Fragen Sie auch gleich wie viel Zeit für das Interview geplant ist. In der Regel dauert ein Telefoninterview nicht so lange, wie ein persönliches Gespräch. Da in der aktuellen Phase, das telefonische Gespräch oft das persönliche ersetzt, kann dies natürlich variieren.

 Inhalte und Vorbereitung eines Telefoninterviews

Eine gute Vorbereitung ist sehr wichtig - Genauso wie eine gründliche Recherche! Auf das Telefoninterview wird sich genauso gut und intensiv vorbereitet, wie auf ein persönliches Gespräch. Dies sind zunächst einmal die Informationen zum Unternehmen und zu der ausgeschriebenen Position. Hier bietet das Telefoninterview einen klaren Vorteil, denn man kann sich seine schriftlichen Informationen bereit legen und evtl. auch gleich noch den PC oder das Tablet daneben legen.

Am besten auch sofort den oder die Namen der Gesprächspartner notieren!

Natürlich möchte das Unternehmen über den Lebenslauf bzw. den Werdegang des Bewerbers sprechen. Es ist sinnvoll, sich vorher nochmals die wichtigsten Eckpunkte des Lebenslaufs zu notieren, um einen roten Faden haben.

Daneben wird das Unternehmen, wie in jedem anderen Interview auch, Fragen zur Motivation, der Qualifikation und zur Persönlichkeit stellen. Hier ist die gleiche Vorbereitung wie bei einem persönlichen Gespräch notwendig.

Selbstverständlich sollte auch der Bewerber Fragen stellen. Mit dem Telefongespräch erhält das Unternehmen einen ersten Eindruck, der nur schwer zu revidieren ist. Denn bereits in den ersten Sekunden entscheidet unser Gehirn, ob wir jemanden sympathisch finden oder nicht. Interesse an dem Job kannst Du mit intelligentem Nachfragen bekunden.

Bei einem Telefonat verfällt man leicht in eine lockere Atmosphäre. Dies ist hier aber komplett falsch und ein häufiger Fehler, den Bewerber machen. Dadurch, dass man seinen Gesprächspartner nicht sieht, passiert das sehr oft.

Achten Sie auf das richtige Gesprächsumfeld Der Erfolg eines Telefoninterviews kann von dem Ort abhängen, an dem man telefonierst. Hintergrundgeräusche, wie andere Familienmitglieder, kläffende Hunde oder Straßenlärm vermeiden. Am besten eignet sich ein ruhiger Platz, an dem sich alle relevanten Unterlagen in Reichweite befinden: Lebenslauf, Notizblock, Terminkalender und die Stellenanzeige.

Bewahren Sie auch am Telefon Haltung Auch wenn man seinen Gesprächspartner nicht sieht, sollte man sich so verhalten, als würde man ihm gegenübersitzen. Beim Reden lächeln, der Gesprächspartner spürt das! Im Jogginganzug auf dem Bett zu liegen ist zwar bequem, die Gefahr jedoch groß, dass man in einen saloppen Umgangston verfällt. Denn unsere Kleidung und die Umgebung haben unbewusst Auswirkungen auf unser Verhalten. Am besten aufrecht am Tisch sitzen oder hinstellen und sich so kleiden, als ob man zu einem persönlichen Gespräch erdscheint. Übrigens: Leises auf- und abgehen lindert bei vielen die Nervosität.

Bewusst kommunizieren! Am Telefon fällt mangelnde Kommunikationsfähigkeit besonders auf. Ohne Sichtkontakt ist es umso wichtiger, prägnante Antworten zu geben. Auf keinen Fall dem Gesprächspartner ins Wort fallen. Achten Sie auf die Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke und Deutlichkeit. Auf den Punkt kommen (etwa 3 bis 4 Sätze als Antwort auf eine Frage), nicht alles aus der Nase ziehen lassen. Reden Sie deutlich nach Möglichkeit ohne „Ääääh's" oder „Hmmm's". Bitte keine umgangssprachliche Floskeln

Tipp: Etwas zu trinken hilft die Nervosität zu senken und eine trockenen Kehle zu vermeiden. (Kein Husten oder räuspern)

Wenn sich die Möglichkeit ergibt, sollte man auch ein Telefoninterview vorher einmal üben und sich ein Feedback einholen.

Zum Abschluss des Gesprächs auf jeden Fall nach der weiteren Vorgehensweise fragen und sich für die Unterhaltung bedanken.

Zusammenfassung

  1. Unterschätzen sie das Telefoninterview nicht!
  2. Angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen und Ablenkungen ausschalten!
  3. Vorbereitung ist die halbe Miete!
  4. Überzeugen Sie mit Ihrem Kommunikationsverhalten!
  5. Fragen stellen!
  6. Übung macht den Meister!
  7. Halten Sie sich an Gesprächsregeln!
  8. Ausreden lassen und zuhören!
  9. Höflich und sachlich bleiben!
  10. Lächeln!

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